Ich bin im Jahr 1970 geboren und obwohl ich Glück hatte, in Deutschland aufzuwachsen und keinen Krieg hier unmittelbar miterlebt zu haben, so kenne ich doch Krieg:
Krieg in mir und
Krieg im Außen
Fangen wir "im Außen" an...
Während ich diesen Blog schreibe kommt mir Gedanke: "Sag mal, wie viele Kriege gab es eigentlich, seit du auf der Welt bist?" Begrenzen wir es mal auf Europa... Während ich im Netz recherschiere, wird mir fast schwindelig:
Libysch-Ägyptischer Grenzkrieg 1977, erster Golfkrieg 1980, Falklandkrieg und Libanon 1982 (die Bürgerkriege erwähne ich nicht), zweiter Golfkrieg 1990/91 - an dem ich mich noch so gut erinnere - Jugoslavien 1991 (meine Mutter sagte immer "wenn Tito einmal stirbt, dann wird es Krieg in Jugoslavien geben"), Kroatienkriege, Tschetschenien 1994, Kosovo 1998, zweiter Tschetschenien 1999, Afghanistan von 2001 - 2021, 2003 Irakkrieg, 2006 Libanon und jetzt die Ukraine. Seit 2010 Kriege im Jemen, 2011 Libyen, 2012 Syrien.
Die Menschheit kennt quasi nur Krieg. Seit Jahrhunderten wird systematisch getötet und traumatisiert. Krieg ist ein Geschäftmodell, ein Modell zur Destabilisierung von Regionen und ganzen Ländern. Krieg wird größtenteils als Stellvertreterkrieg geführt. Es geht nicht um die Menschen, um Rechte oder Demokratie. Immer aber um Macht, Geld und Ressourcen. Auf über 2,1 Billionen US-Dollar wurden 2021 die weltweiten Militärausgaben geschätzt.
Es gibt unzählige gute Bücher, Vorträge, Artikel und Interviews zum Thema Krieg. In Deutschland wie global. Selbst im politischen Kabarett werden Hintergründe unmittelbar auf den Punkt gebracht. Nur: Warum ändert sich nichts? Warum machen wir alle weiter? Unmittelbar als auch mittelbar? "Stell Dir vor es ist Krieg und keiner geht hin" sprühte Johannes Hartmann 1981 an eine Mauer in Hamburg.
Das Problem: Es kann im Außen keine Lösung geben, wenn es im Inneren nicht gefühlt wird. Denn wenn ich nicht erkenne, dass in mir noch Krieg herrscht, kann es auch keinen Frieden im Außen geben. Wenn ich nicht erkenne, dass Krieg in den Familien herrscht - Eltern gegen ihre Kinder, Kinder untereinander, erwachsene Kinder gegen ihre Eltern - Familien mit anderen Familien - dann werden wir die nächsten Jahrtausende so weiter machen wie bisher. Den Krieg, den wir gegen die Tiere führen, gegen die Natur ist nur ein Sinnbild von dem wie es Tag für Tag in uns selbst aussieht und in unseren Familien.
Wo herrscht Krieg in mir?
Ich möchte nicht mehr, dass wir Kriege führen. Ich möchte, dass meine Kinder in einer friedlichen Welt aufwachsen. Ich möchte, dass niemand leidet. Darum ist es mir ein Anliegen jeden zu bitten, den Krieg zu beenden:
Bitte seh nach Innen.
Werde Dir bewusst, wo Du noch Täter bist. Wo Du noch in der Opferrolle steckst.
Mit wem oder was Du noch in Krieg bist.
Der Wille kann nur von Dir selbst kommen;
aber wir können uns gemeinsam unterstützen.
Ich schließe mich der Friedensbotschaft von Professor Dr. Franz Ruppert an:
Comments